Flockung

  

Begründung

– Jeder Badegast bringt 0,5g feindisperse &

kolloidale Verschmutzung z.B.

(Schwebeteilchen ø10-6 – 10-4mm)

Hautpflegemittel

Chemikalien

Bakterienreste

– Verschmutzungen sind nicht Filtrierbar

(zu klein 1/1000-1/10000mm)

– Schmutz ist negativ geladen

– Flockungsmittel ist positiv geladen

– Flockungsmittel absorbiert (bindet) den

Schmutz in Flocken ein & wird so filtrierbar

 

Die Flockung ist ein Vorgang in der Wasseraufbereitung, der meist im Bauwesen verwendet wir. Hierbei scheiden sich unlösliche Stoffe aus dem Wasser in Form voluminöser Teilchen mit flockiger Struktur (Flocken) aus.
Daraus folgt:
Die Flockung macht gelöste oder kolloide Stoffe der mechanischen Abscheidung zugänglich.

Warum muss eine ,,Flockung“ durchgeführt werden?
In das Beckenwasser gelangen nicht nur sichtbare Verschmutzungsstoffe wie z.B. Haare, Schuppen, Laub und Staub, sondern auch solche, die sich im Wasser für das Auge unsichtbar verteilen (sogenannte Kolloide) bzw. mikroskopisch klein sind, z.B. Bakterien, Keime, Proteine, Körperfette einschließlich Kosmetika etc. Diese feinsten Verschmutzungsstoffe (Kolloide), die nicht mit den echt wasserlöslichen Stoffen wie z.B. Salzen, Harnstoff etc. verwechselt werden sollen, können auch durch hochwirksame Filter nur unvollständig zurückgehalten werden. Sie stoßen sich auf Grund ihrer gleichen negativen Ladung gegenseitig ab und bilden keine Flocken. Setzt man jedoch dem Wasser vor der Filterung sogenannte Flockungsmittel zu, so werden viele diese feinstverteilten Störstoffe entstabilisiert (elektrisch entladen), in die sich bildenden Flocken eingebunden und letztlich zusammen mit diesen im Filterbett zurückgehalten. Wichtig ist, dass das Flockungsmittel dem abgebadeten Wasser ständig zudosiert wird, denn nur Augenblick der Zusammen Mischung des Flockungsmittel mit dem Wasser finden die entscheidenden Entstabilisierungsvorgänge statt. Bereits gebildete und auf dem Filterbett befindliche Flocken verbessern zwar das Filtrationsergebnis, lassen jedoch die unangeflockten, d.h. nicht entladenen Kolloide, passieren. Kolloide, die Bakterien oder Keime umschließen, können nicht vom Desinfektionsmittel Chlor erreicht werden. Die Kolloide werden vom ankommenden Flockungsmittel angezogen. Es bilden sich dadurch Flocken, die im Filterbett zurückgehalten werden. Dadurch, das sich die Kolloide von den Bakterien und Keimen trennen, kann das bisher blockierte Chlor reagieren. Ein Flockungsmittel hat daher nicht nur die Aufgabe eine auftretende Trübung, die durch die Ansammlung von Kolloiden Teilchen entstehen kann aufzulösen sondern auch nicht sichtbare physikalische Prozesse zu erzeugen und so die Badewasserquallitat zu optimieren. Daher ist es notwendig eine permanente Flockung in einem öffentlichen Schwimmbad durchzuführen. Dieses geht auch aus der DIN 19643 hervor, in der die Wasseraufbereitung in allen Details vorgeschrieben und festgelegt ist.
Die Flockung ist das Ergebnis mehrerer Einzelvorgänge, die aber mehr oder weniger gleitend ineinander übergehen. Im wesentlichen wird zwischen zwei Schritten unterschieden: Der Entstabilisierungs- und Teilchenwachstumsphase.

1. Entstabilisierungsphase
Die Entstabilisierungsphase beginnt mit der Einmischung von Fremdionen (Flockungsmitteln), die geeignet sind, die dispergierten Teilchen zu entladen (zu entstabilisieren) und somit in einen aggrationsfähigen Zustand zu versetzen.

2. Wachstumsphase
In der Wachstumsphase (Aggregation) erfolgt ein Transport der entstabilisierten Partikel zueinander. Sie vereinigen sich zu größeren Agglomeraten, die sich an den durch Hydrolyse der Flockungsmittel entstehenden Flocken anlagern und durch Sedimentation, Flotation und Futration aus dem aufzubereitenden Wasser abscheiden lassen. Die Entstalinisierung kann auf verschiedenen Mechanismen beruhen, die bei der Wasseraufbereitung meist kombiniert wirken. Als Flockungsmittel dienen häufig Salze höherwertiger Ionen, da die Wirksamkeit mit der Ladung exponentiell zunimmt. Da die im Wasser vorliegenden Kolloide praktisch immer negative Ladungen tragen, werden für die Flockung Salze dreiwertiger positiv geladener Ionen, nämlich Eisen-lll- oder Aluminiumsalze verwandt. Bei deren Einsatz als Flockungsmittel sind zwei
Mechanismen wesentlich:

1. Adsorption mit Ladungsneutralisation
Für die Adsorption mit Ladungsneutralisation, bei der das Oberflächenpotential der Kolloidteilchen durch spezifische Adsorption von entgegengesetzt geladenen Stoffen neutralisiert wird, besteht eine stöchiometrische Beziehung zwischen der Konzentration an geladenen Kolloidteilchen und dem Flockungsmittel bedarf Die Entstalinisierung nach diesem Mechanismus benötigt niedrige
Flockungsmittelkonzentrationen. Sie ist optimal, wenn sämtliche Ladungen neutralisiert sind, d.h. im isoelektrischen Punkt. Bei höherem Zusatz triff eine Ladungsumkehr der Kolloide ein. Bei Wässern mit wechselnder Rohwasserbeschaffenheit ist die stöchiometrische Dosierung derzeit noch kaum zu steuern.

2. Die Mitfällung
Bei der Mitfällung werden die dispergierten Partikel in die Fällungsprodukte der Flockungsmittel eingeschlossen. Dieser Mitfällungseffekt ist dominierend bei hohen Flockungsmittelkonzentrationen und pH-Werten. Die beim Überschreiten des Löslichkeitsproduktes ausfallenden Hydroxide scheiden sich sowohl in der freien Lösung als auch auf der Oberfläche der dispergierten Partikel ab. Sie lagern sich zu
großen, stark wasserhaltigen Flocken zusammen.

Zusammenfassend gilt:
Innerhalb der Wasseraufbereitung wird das zur Aufbereitung geleitete Wasser (Rohwasser) mit einem Flockungsmittel versetzt. Dieses Flockungsmittel ermöglicht durch statische Ladung eine Filtration von feinsten Verschmutzungsstoffen, die sich im Wasser für das Auge unsichtbar verteilen bzw. mikroskopisch klein sind. Zu diesen sogenannte Kolbiden gehören unter anderem Bakterien, Keime, Proteine,
Körperfette und Kosmetika, welche sich auf Grund ihrer gleichen negativen Ladung abstoßen. Diese feinstverteilten Stoffe werden unter Zuhilfenahme von Flockungsmitteln wie z.B. Aluminium- und Eisensalze in Form von Chloriden und Sulfaten elektrisch entladen (entstabilisiert), binden sich daraufhin in eine Flocke ein und werden letzlich im Filterbett zurückgehalten. Ein Flockungsmittel hat daher nicht nur die Aufgabe eine auftretende Trübung, die durch die Ansammlung von Kolloide Teilchen entstehen kann aufzulösen sondern auch nicht sichtbare physikalische Prozesse zu erzeugen und so die Badewasserqualität zu optimieren. Daher ist es notwendig eine permanente Flockung in der Rohwasserleitung durchzuführen. Wichtig ist, dass das Flockungsmittel dem abgebadeten Wasser ständig zudosiert wird, denn nur Augenblick der Zusammen mischung des Flockungsmittel mit dem Wasser finden die entscheidenden Entstabilisierungsvorgänge statt. Bereits gebildete und auf dem Filterbett befindliche Flocken verbessern zwar das Filtrationsergebnis, lassen jedoch die ~,unangeflockten“, d.h. nicht entladenen Kolloide, passieren. Die Zugabestelle des Flockungsmittels muss unter Berücksichtigung der Reaktionszeit des Flockungsmittels erfolgen. Um ein Zerschlagen der Flocke zu vermeiden, sollte die Flockungsmittel-Impfstelle innerhalb der Rohrstrecke nach den Umwälzpumpen installiert sein.

 

Vorraussetzung

– geeigneter PH-Wert

(an der Impfstelle) 6,5 – 7,2/7,6

– Säurekapaziät >0,7mol/m3 (2°dH)

– Fließgeschwindigkeit unter 1,5m/s

– geeignete Rohrarchitektur

grader Fluß

ungehinderter Durchfluß

Rohrdurchschnitt min. 150mm

Dosierung & Dosieranlagen

– Flockungsmitteldosieranlagen

geregelt in DVGW

> Regelblatt W622

– über Impfnadel oder Rohrsprung

– schnelle & vollständige Einmischung

– gleichmäßig & kontenuierlich

– 10s Reaktionszeit (~2m)

– möglichst wirbelloser Weg zum Filter

– Fließgeschwindigkeit unter 1,5m/s

– Dosiermenge muß kontrollierbar

sein

– Dosierung via Membranpumpe

(nur etwa 70%ige

Abdeckung, da Dosierung

in Stößen>verschmutztes

Wasser gelangt ins Becken)

0-1000ml/h stufenlos zu dosieren

– belastungsabhängige Zugabe

– seperate Beflockung jedes Filters,

wenn keine gemeinsame Umwälzung

– nicht flocken wenn

~ kein Babebetrieb

~ bei Dosierung von Aktivkohle

Wartung

– Dosieranlagen sind wartungsarm

– regelmäßige Prüfung von

Dosieraggregat

Leitungen

Imdfset

Sicherheitseinrichtung

Flockungsmittel

> als Flockungsmittel sind zugelassen

Eisensalze (braune Flocke)

– Eisen(lll)-chloridsulfat

PH 6,5-7,6 (PH senkend)

FeCl3(SO)4

– Eisen(lll)-sulfat

PH 6,5-7,6 (PH senkend)

Fe(SO)4

– Eisen(lll)-chlorid-Hexahydrat

PH 6,5-7,6 (PH senkend)

FeCl3.6H2O

Aluminiumsalze (weiße Flocke)

– Aluminiumsulfat

PH 6,5-7,2 (PH senkend)

Al2(SO4)3

– Aluminiumchloridhexahydrat

PH 6,5-7,2 (PH senkend)

AlCl3.6H2O

– Aluminiumhydroxichlorid

PH 6,5-7,4 (PH senkend)

Alx(OH)yCl3x-y

– Aluminiumhydroxichloridsulfat

PH 6,5-7,4 (PH senkend)

– Natriumaluminat

PH 6,5-7,2 (PH hebend)

NaAlO2

hebt Karbonathärte

> Aluminium haltige Flockungsmittel

verbrauchen Karbonathärte &

Wasserstoff > senkt Wasserhärte

& PH-Wert

(Abspaltung von H+-Ionen)

> Eisen haltige Flockungsmittel haben

einen starken Verbrauch an

Karbonathärte & Wasserstoff >

senkt stark Wasserhärte &

PH-Wert

(Abspaltung von H+-Ionen)

> Natrium haltiges Fockungsmittel hebt PH-Wert & Wasserhärte da entstehende OH–Ionen von der Karbonathärte gepuffert wird > Kalkkristalle fallen aus

> Flockungsmittel werden geregelt in

DIN 19643 Teil 2,3

E-DIN

EN-Norm

> Flockungsmittel ist positiv geladen

> Al & Fe -hydroxide

sind Didolmoleküle

> Aluminium haltige Mittel Flocken im neutralen Bereich optimal

alkalisch

>wässriges Aluminat

sauer

>Al Ausfällung

>Trübung des Wassers

> Eisen haltige Mittel Flocken

im neutralen & alkalischem

Bereich optimal

alkalisch

>Flockung optimal

sauer

>Fe Ausfällung

>braun Färbung des Wassers

Richtwerte

– Mindestzugabe

0,05g/m3 Al

0,10g/m3 Fe

– Maximalwerte im Beckenwasser

0,05g/m3 Al (mg/l)

0,02g/m3 Fe (mg/l)

– Zugabe

Eisen(lll)-chlorid

0,7-3,0g/m3

Aluminiumsulfat

0,8-5,0g/m3

Aluminiumhydroxichlorid

0,5-1,0g/m3

– Maximalwerte im Filtrat

Aluminium (Al)

0,50 mg/l

Eisen (Fe)

0,02 mg/l

 

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