Wasseraufbereitung

 

Begründung
– gleichmäßige Temperatur

– gleichmäßige Wasserquallität

Zuläufe

– sind so anzuordnen das alle Bereiche des

Beckens durchströmt (ausgetauscht) werden

– als Ablauf dienen Überlaufrinnen

(rundherum angeordnet)

> der Volumenstrom lässt das Wasser

überlaufen und in den

Aufbereitungskreislauf gelangen

– Bodenreinigung (da Ablagerung von Feststoffen

unvermeidbar)

> Bodenabläufe sind beispielsweise zu

installieren

> min. zweimal wöchentliche Reinigung mit

Bodenreinigungsgerät (wenn keine

Bodenabläufe)

– Ausnahmen

Wellenbecken während des

Wellenbetriebes

Anforderung an Beckendurchströmungen

– Tote Zonen sollen vermieden werden

– Oberfläche (stark verschmutzt) ist in den

Umwälzkreislauf einzubeziehen

– 100% Oberflächenwasser Abführung (bei

Ein- und Neubau pflicht) empfehlenswert

– geringster Wasserverlust ist anzustreben

– gleichmäßige & schnelle Vermischung oder

Verdrängung (von Beckenwasser von

Reinwasser)

– keine Belästigung der Gäste durch die

Durchströmung (keine Wirbel, Walzen,

Strömungen sind erwünscht)

Totwassergebiete & Toträume
– Deffinition
Beckenbereiche die nur mangelhaft
bis gar nicht von der Durchströmung
erfasst werden (Merkblatt 65.04 der
deutschen Gesellschaft f. Badewesen)
– Problemzonen (ggf. Gegenmaßnahmen ergreifen)
verstellbare Zwischenböden
(wirbelungsanlagen zum
Sedementationsabtrag)
Klapp- / Hubwände
Fahrbrücken
Bodentaschen sind mit separate
Einläufe zu versehen
Wellenbecken (auch Wellenkammer
durchströmen)
ungünstige Architektur
– Kontrolle
zur Kontrolle sind Farbversuche
durchzuführen
Anomalie
– Sprungbecken
* Einströmung auf zwei Ebenen
(untere etwa 0,5m vom Beckenboden
entfernt)

Berechnung
– Mindestaustrittsdruck
* Mindestdruck in bar (p) =
0,02 multipliziert mit
(b) der Beckenbreite in Meter
* p = 0,02 * b

Durchströmungssysteme

horizontale Durchströmung
(gesammter Volumenstrom vom Boden über die
Überlaufrinne)
– Allgemein
* je gleichmäßiger der
Wasserein- /Wasseraustritt, desto
besser die Verdrängungswirkung
– Zu- & Abläufe
* versetzt in den Längsseiten
angeordnet
* auf einer Ebene auf etwa Hälfte der
Beckentiefe installiert
* Abstand maximal ein dritte
Beckenbreite

vertikale Durchströmungen
(gesammter
Volumenstrom vom Boden über die Überlaufrinne)
– durch Kanäle oder Einzelöffnungen im
Beckenboden
– eine Einströmöffnung je 8m² Beckenboden
(Kanäle decken bis zu 1,6m pro Seite ab)
– nicht erfasste Flächen dürfen maximal
4m² sein
– bei unter 1,35m Wassertiefe jeweils alle
6m² eine Einströmöffnung;
max. 3m² nicht erfasst
– speziell geformte Austrittsdüse verhindern
Bodenverschmutzung durch
Verwirbelung
– Einströmdruck beträgt etwa ein viertel des
Druckes der horizontalen
Durchströmung (Mindestdruck in Bar=
0,005 multipliziert mit Beckenbreite
in Metern)

Querdurchströmung
– Allgemein
* vorteilhaft, da wesentlich schnellere
Erneuerung und Verdrängung des
Beckenwassers mit Reinwasser

Längsdurchströmung
(bei Neubau wegen uneffizienz unzulässig)
– Allgemein
* meist in alten Bädern anzutreffen
* langsame Erneuerung & Verdrängung,
sowie hohe Chlorverzehrung in
Freibädern (Entfaltung der
Sonneneinstrahlung & Ihrer Wirkung durch
geringe Erneuerungsgeschwindigkeit)
* bei neubau eines Bades
(wegen uneffizienz) nicht mehr zulässig

 

Beckenwasser Verschutzung

 

molekulardispers

– gelöste Stoffe

Harnstoff

Schweiß

Salze (Chloride, Nitrate,

Phosphate, Eisen, Mangan)

– Größe

bis 0,01 Mikrometer

– Beseitigungsmittel-/Verfahren

Verdünnung (30L pro Badegast & Tag)

Oxidation

(Umkehrosmose>nicht im Bad)

molekulardisperse Gase

– gelöste Gase

Kohlendioxid

Ozon

Chlor

– Größe

bis 0,01 Mikrometer

– Beseitigungsmittel-/Verfahren

Sorptionsfiltration (Aktivkohle)

Feindispers/Kolloidal

– zu flockende Stoffe

Fette

Öle

Cremes

Keime

Huminstoffe (Speichel, Schleim)

– Größe

0,001 bis 1 Mikrometer

– Beseitigungsmittel-/Verfahren

Flockung + Filtration

Kieselgur

Absorption an Pulveraltivkohle

Absorption an Kornaktivkohle

Grobdispers

– ungelöste Schwebstoffe

Hautabrieb

Staub

Pflanzenteile

Sporen

organische Substanzen

– Größe

0,5 bis 100 Mikrometer (0,1mm)

– Beseitigungsmittel-/Verfahren

Filtration

Flockung + Filtration

Kieselgur-Filtration

Quarzsand-Filtration

Anthrazit-Filtration

Absorption an Kornaktivkohle

Feinstsiebgewebe

Partikel
– Grobe Partikel
Hautschuppen
Haare
Pflanzenteile
Staub
Sand
– Größe
0,1mm bis 5,0mm
(100-5000 Mikrometer)
– Beseitigungsmittel-/Verfahren
Feinsieb
Haar- & Faserfänger
Quarzsand-Filtration
Sedimentation

Wassertrübung

Deffinition
Wassertrübung entsteht durch die wahrgenommene Reflektion der (kolloiden) Verschmutzungen. Da diese Partickel 1/1000mm (1µm) und kleiner sind wird lediglich eine Trübung wahrgenommen. Die Partickel vermindern die Sicht im Wasser.

Begründung
– eingebrachte Verschmutzungen
z.B. Schwebstoffe, Öle, etc
werden vom Licht reflektiert, das Auge nimmt
dies als Trübung war

Trübung vers. DIN-Norm
Die Messung der Trübung ist nach DIN 19643 nicht vorgeschrieben

Trübungsmessung (T-Mode)

Kürzel Erklärung
FNU – Messung
NTU – Standart (Kallibrierung)

Messmoden
T2 10NTU 2-20 FNU
T3 100NTU 20-200 FNU
T4 1000NTU 200-2000 FNU (trüb)

Ablauf einer Trübungsmessung
1. Einfüllen der zu messenden Lösung
2. Meßgerät (im Beispiel Lovibond) einstellen und über die
Mode-Taste in den T-Modus gebracht
T-Mode
3. T1 1NTU 0- 2 FNU (klar)
Messung durchführen
(Testen-Taste drücken & Wert ablesen)
4. ggf.
T2 10NTU 2-20 FNU
T3 100NTU 20-200 FNU
T4 1000NTU 200-2000 FNU (trüb)
Messung durchführen

 

Oberflächenreinigung

 

Allgemein
– Oberflächenbereiche haben den größten
Verschmutzungsgrad
* Haare, Fette, Kosmetika & Schleim
sind Hauptbestandteile
* zu bedenken ist auch, das die
Oberfläche des Wassers der
Mundbereich des Schwimmers ist
(Gesundheitsgefahr erhöht)
– 100% des Volumenstromes sind über die
Rinne abzuführen

Skimmer
– Einsatzgebiete
* meist in Kleinstbecken eingesetzt
* Privatpools, Hotelanlagen, etc.
* bei starken Niveaustands wechseln
– Funktion
* Absauger (absaugen via Naturgesetze)
* bewegliches Wehr
(Überlaufkante passt sich dem Wasserstand
an) verhindert das abschwimmen
der unteren Wasserschicht auch bei
starken Wasserstandsänderungen
(mehrere Personen in einem Kleinstbecken)
> sinkt der Wasserspiegel im
Skimmer, neigt die
Schwimmerklappe, Wasser strömt ab
* durch ein Drei-Wege-Ventil ist das
Verhältnis zwischen Boden- &
Oberflächenablauf einzustellen
– Wasserstand
* 20cm unter dem Beckenumgang

Überlaufrinnen

– Funktion

* die Rinne hat die Funktion eines

Streichwehres

* gleichmäßige Einbeziehung des

Oberflächenbreiches

* Rinnenroste als erste Filtervorstufe

– Überlaufkante (Streichwehr)

* muss waagerecht liegen

(+/- 2mm auf Gesamte Länge)

– Rinnenabläufe

* gleichmäßige Verteilung

* ausreichende Kapazität

– Beckenumgang mit Rinnen Nutzung

* Beckenumgänge können zur Rinne hin

entwässert werden (erspart viele Extra

Gullys in den Beckenumgängen)

* bei Warmsprudelbecken nicht zulässig

* Umschalteinrichtung zur Kanalisation für Reinigung und

Desinfektion

– ebenerdige Überlaufkanten

* haben sich durchgesetzt, da die

Belüftung besser ist, Gerüche stauen

nicht, sonder können abfließen

– Anforderungen an eine Überlaufrinne

* Aufnahmekapazität

100% Volumenstrom +Schwallwasser

* schnelle Ableitung

schnelle Ableitung des Wasser zum

Wasserspeicher oder in die

Kanalisation

* gleichmäßiger Abzug

durch waagerecht ausgebildete

Überlaufkanten soll das Wasser

gleichmäßig aus dem

Oberflächenbereich abgeleitet

werden

* Rinnen zum Wassertransport / als

Wasserspeicher

Querschnitt der Rinne & der Abläufe + 50%

* Wasserabsturz vermeiden

besser Wasser abfließen, statt

abfallen lassen, da geringere

Kalkausfällung & geräuschärmer

* Wasserübertritte

ständige Wasserübertritte sind zu vermeiden
* muss dem Badenden sicheren Halt bieten
durch Griffkanten, Griffmulden oder
Stangen soll die Rinnenkonstrucktion
dem Badegast sicheren Halt bieten
* Rinnenabdeckung
sind eben mit dem Beckenumgang
abzuschließen (keine Stolperkanten)
* Stäbe der Rinnenabdeckung
sind senkrecht zur Beckenkante zu
legen

Als weitere Stufen der Wasseraufbereitung folgt die Ansammlung des Überlaufwassers in der Schwallwasserkammer, die Flockung, Filtration, Desinfektion, PH-Wert-Korrektur und Erwärmung.

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